Es gab mal eine Zeit, da war Kino mehr als nur einfache Unterhaltung für mich. Es war ein Fenster in eine Welt, die größer, intensiver, kompromissloser war. Und da drin: Val Kilmer. Immer ein bisschen außerhalb des Systems, aber irgendwie dann doch voll im Bild. Ein Schauspieler, der nicht nur spielte, sondern durchdrang. Rollen, Dialoge, Atmosphäre. Ein echter Charakter eben!
Als ich gehört habe, dass er mit 65 gestorben ist, war ich für einen Moment sprachlos. Ich mein, Val Kilmer? Der Iceman? Doc Holliday? Tot? Ich hab ihn nie persönlich gekannt, aber sein Tod fühlte sich persönlich an. Vielleicht, weil er in einer Ära leuchtete, die sich langsam verabschiedet.
Sein „Doc“ in Tombstone war kein klassischer Westernheld. Zerbrechlich, zynisch, todgeweiht und dabei unendlich lebendig. Und dann Heat. Diese Szene am Strand, das Gespräch mit De Niro. Die Kamera bleibt ruhig, der Ozean rauscht, Kilmer flüstert:
„Für mich geht die Sonne mit ihr auf und unter.“
Man glaubt ihm das. Nicht nur, weil’s gut gespielt ist, sondern weil er’s lebt.
Seine Worte über diese Zeit berühren mich noch immer:
Da spricht keine Filmikone. Da spricht ein Mensch, der dankbar ist. Für das, was er erleben durfte.
Was bleibt, ist mehr als Nostalgie. Es ist das Wissen, dass manche Künstler nicht vergessen werden, weil sie uns verändert haben. Ein kleiner Blick, ein Satz, ein Moment im Film und plötzlich versteht man sich selbst ein Stück besser.
Val, du warst nie nur eine Figur auf der Leinwand. Du warst Gefühl, Tiefe, Reibung. Danke dafür.