Du scrollst durch Instagram, siehst irgendeinen Rapper im Lambo mit Goldkette bis zum Bauchnabel und denkst dir: „Der muss ur viel Kohle haben!“ Ich hab das früher auch geglaubt. Bis ich letztens ein Video von Jay Diggs gesehen hab, wo er mal so richtig auspackt, wie viele dieser Musik-Superstars in Wahrheit komplett pleite waren. Also nicht “ich kann mir grad keine neue Rolex leisten” pleite, sondern “ich hab nicht einmal mehr Geld für Burger King” pleite.
Der erste, der mir da den Vogel rausgehaut hat, war T-Pain. Du kennst ihn sicher von “Buy U a Drank” oder “Bartender”, seine Stimme war quasi der Sound der 2000er. Der Typ hatte mal 40 Millionen Dollar, und dann bumm nix mehr. Kein schlechter Deal, kein Pech, sondern einfach: zu viele Bugattis, zu wenig Budget. Und er sagt selber, er hätt das alles besser machen können, wenn ihm nur wer vorher gesagt hätt, wie das mit Geld funktioniert. Wie oft hört man sowas in der Schule? Nie.
Noch ärger ist die Story von TLC. Die haben 10 Millionen Alben verkauft, waren auf jedem Award-Show-Teppich, und mussten trotzdem Konkurs anmelden. Warum? Weil ihr Plattenvertrag ihnen weniger als 10 Cent pro Album eingebracht hat. Der Rest ist an Manager, Labels und Anwälte gegangen. Und nicht vergessen: Die mussten auch noch die Kosten fürs Album selber zahlen, mit dem Geld, das sie eigentlich noch gar nicht verdient hatten. Das ist so, als würd dir wer gratulieren, dass du Millionär bist, aber vorher musst deine eigene Party zahlen. Mit Zinsen.
Und dann gibt’s da noch Kesha. Die hat mit “Tik Tok” einen der größten Hits aller Zeiten rausgehaut, aber hinter den Kulissen war’s ein Albtraum. Sie konnte jahrelang keine Musik rausbringen, weil ihr Produzent den sie wegen Missbrauch verklagt hat, immer noch ihre Verträge kontrolliert hat. Also, selbst wenn sie ein Album rausgebracht hat, hat ER mitverdient. Das ist wie wenn du versuchst, vor wem zu fliehen, aber der hält den Schlüssel zu deinem eigenen Auto.
Oder B.o.B, der mit “Airplanes”, hat Millionen Leute erreicht, aber kaum selber Geld gesehen. Vertrag war mies, Rechte an seiner Musik hatte er keine. Er ist dann einfach unabhängig geworden, hat wieder von vorne angefangen. Muss man sich mal vorstellen: ein Weltstar, der sich neu erfinden muss, nur um endlich selbst an seinen Songs zu verdienen.
Und Bow Wow? Der hat uns allen vorgegaukelt, er fliegt im Privatjet. War aber in Wirklichkeit in der Delta First Class. Irgendwer im Flieger hat ihn fotografiert, und das Netz ist ausgerastet. Das Ganze war so peinlich, dass’s sogar zu einem Meme wurde: die “Bow Wow Challenge”. Zeigt halt, wie viel Schein in dieser Branche ist und wie viel Sein eigentlich fehlt.
Das Ganze klingt wie ein schlechter Witz, aber es ist die harte Realität. Jay Diggs bringt’s perfekt auf den Punkt: In der Musikindustrie ist es oft so, dass je reicher ein Künstler ausschaut, desto pleiter ist er in Wirklichkeit. Weil viele halt nur das “Vorschussgeld” sehen und glauben, das ist ihr echtes Vermögen. Dabei ist das nix anderes als ein Kredit, den man dann brav zurückzahlen darf. Mit allem, was man hat: Zeit, Rechte, Träume.
Am Ende bleibt halt eine Frage: Wie kann es sein, dass jemand auf den Billboard-Charts ganz oben steht aber im echten Leben kaum die Miete zahlen kann?