Ich erinnere mich noch gut an die Ära der Sega-Konsolen. Wie sie irgendwann einfach weg waren. Einfach so. Keine neue Konsole mehr, nur noch Software. Und ehrlich gesagt: Genau das spukt mir seit Tagen im Kopf herum.
Letzte Woche kam die Meldung rein: Microsoft streicht erneut tausende Jobs, darunter auch viele in der Xbox-Division. Neun-tausend. Es klingt absurd, fast surreal. Laut The Verge betrifft das neben Turn10 auch Zenimax, Rare und sogar The Initiative, das Studio, das einst Perfect Dark neu beleben sollte. Auf PC Games gabs ein YouTube-Video, das die Misere gut zusammenfasst: Studio-Schließungen, gecancelte Projekte, frustrierte Entwickler. Und dazwischen: wir, die Spielenden, die Fans, die Community.
Ich geb’s zu: Ich hab Wut. Aber auch Sorge. Xbox war für mich immer die Plattform mit Vision. Game Pass, Crossplay, schnelle Hardware. Microsoft hat’s verstanden, dachte ich. Und jetzt? Da wirkt vieles orientierungslos. Man merkt, dass der Fokus sich verschoben hat. Der Kauf von Activision war gigantisch, fast 70 Milliarden. Seitdem scheint das Augenmerk nur noch auf Rendite zu liegen.
Wenn Studios wie Rare nach über zehn Jahren Entwicklungszeit keine Ergebnisse liefern, dann muss man natürlich hinterfragen. Aber das Timing dieser Entscheidungen, plötzlich, hart, menschenvergessen, macht was mit einem. Es macht müde.
Was passiert, wenn Vertrauen schwindet? Wenn jede Nachricht eher Angst als Vorfreude auslöst? Man kann noch so viele „Showcases“ machen, wenn man den Leuten hinter den Spielen ständig den Boden wegreißt, bleibt nur Fassade.
Ich glaub nicht, dass Xbox Sega wird. Noch nicht. Aber sie stehen gefährlich nahe an dieser Klippe. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht nächstes Jahr. Aber ohne klare Richtung, ohne Ruhe im System, wird’s schwer.