Es gibt Geschichten, die wirken wie ein Spiegel einer ganzen Generation. Bam Margera ist für mich so eine Figur. Er war mehr als nur ein Skater oder MTV-Star, er war ein Symbol für diese frühe 2000er Zeit, in der Chaos, Lärm und ein Hauch von Selbstzerstörung irgendwie cool waren. Millionen Leute haben das gefeiert. Zugegebenermassen ich auch.
Ich denke zurück an Viva La Bam, an seine Eltern Phil und April, die unfreiwillig zur Kultfamilie wurden. An Ryan Dunn, an Steve-O und Johnny Knoxville. All das wirkte wie ein nie endender Rausch, der uns ein Gefühl von Freiheit vorgaukelte. Aber hinter dieser Fassade lag wohl schon damals etwas Dunkles. Vielleicht war es das, was ihn so faszinierend machte. Ein Rockstar im Körper eines Skateboarders, der jede Grenze überschritt.
Als er beim Gumball 3000 auftauchte, war ich ehrlich gesagt fast neidisch. Diese Mischung aus Glamour und Wahnsinn, sie war für mich damals unerreichbar. Doch mit den Jahren änderte sich die Perspektive. Alkohol, Drogen, zerbrochene Freundschaften. Der Tod von Ryan Dunn markierte nicht nur das Ende einer Freundschaft, sondern auch den Beginn eines unaufhaltsamen Absturzes. Der Prinz hat das auf seinem Youtube Kanal super nochmal zusammengefasst. Sehenswert.
Heute sehe ich Videos, in denen Bam wieder auf dem Skateboard steht. Es wirkt nicht mehr wie damals, aber vielleicht liegt gerade darin ein Hoffnungsschimmer. Kein MTV-Glamour, keine Millionen, nur er und sein Brett. Vielleicht ist das die ehrlichste Version seiner selbst.